„Verrücktes Blut“
von
Nurkan Erpulat und Jens Hillje
Rowohlt, Theater-Verlag
Eine junge Lehrerin versucht am Projekttag Theater ihrer disziplinlosen, zu großen Teilen migrantischen Schülerschaft Friedrich Schiller und seine idealistischen Vorstellungen vom klassischen deutschen Theater nahe zu bringen. Das Vorhaben bliebe aussichtslos, fiele nicht einem der Schüler im Gerangel eine Pistole aus der Tasche. Die frustrierte Lehrerin bekommt sie zu fassen und nimmt nach kurzem Zögern die Schüler als Geiseln. Mit vorgehaltener Waffe zwingt sie diese, Auszüge aus Schillers Dramen zu spielen. Denn allein das Theater kann die aus den Fugen geratene Welt noch retten!
Mit der Geiselnahme beginnt nicht nur ein abgründiger Tanz der Genres vom Thriller über die Komödie zum Melodrama, sondern auch die lustvolle Dekonstruktion aller vermeintlich klaren Identitäten und Rollen.
"Eine 'Amok-Komödie' vom Zusammenprall der Kulturen. Wenn in dem Stück mit den Mitteln des Terrors für Aufklärung gekämpft wird, geht es auch um Thilo Sarrazins Thesen zum mangelnden Integrationswillen junger Muslime. 'Verrücktes Blut' ist der Überraschungshit. Ein aberwitziger Theaterspaß, ein 'well made play' voller überraschender Wendungen und greller Scherze." (Der Spiegel)
"'Verrücktes Blut' ist das Stück der Stunde: ein Spiel, das mit sozialem Sprengstoff jongliert." (Frankfurter Allgemeine Zeitung)