"Nichts“ als Theaterstück
Ein Schauspielhaus-Regisseur inszeniert am HEINE
„Nichts hat eine Bedeutung“ - mit diesen Worten zieht sich Pierre Anthon, der Protagonist des Jugendromans „Nichts“ der dänischen Autorin Janne Teller, auf einen Baum zurück und verweigert sich der Schule, den Freunden, dem gesellschaftlichen Leben. Die Schülerinnen und Schüler seiner Klasse kämpfen um ihn und mit ihm, versuchen ihn zu überzeugen, zunächst mit Worten, dann mit Taten: Sie bauen einen „Berg der Bedeutung“, bestehend aus Dingen, die ihnen selbst etwas bedeuten und die sie sich gegenseitig voneinander abverlangen. Dies setzt eine Dynamik frei, die einen grausamen Verlauf nimmt und letztendlich dazu führt, dass Pierre Anthons These eine ungeahnte Macht entfaltet.
Unter der Leitung des Regisseurs Nils Finckh wird der Roman, der am Heinrich-Heine-Gymnasium in Poppenbüttel regelhaft im Philosophieunterricht in Jahrgang 9 unterrichtet wird, als Theaterstück inszeniert. Kein leichtes Unterfangen, denn die Bilder, die bei der Lektüre im Kopf entstehen, müssen auf der Bühne eine abstraktere Form annehmen. So wird zum Beispiel eine besonders grausame Szene in einen Tanz transformiert. Glaubwürdig auf der Bühne zu agieren, ist die zentrale Herausforderung für die Schüler, so Nils Finckh: „Es geht nicht darum, in eine fremde Rolle zu schlüpfen, sondern in sich eine Seite zu entdecken, die glaubwürdig nach Außen erzählt werden kann.“ Die sechs Zehntklässlerinnen finden genau diese Herausforderung an dem Projekt spannend: „Interessant finde ich es, für eine Rolle etwas zu tun, was man eigentlich gar nicht so kann“, meint Marie. Junge Menschen hätten genau dafür ein Talent – ohne zu wissen, was sie eigentlich täten, machten sie genau das Richtige, meint Nils Finckh, der schon viele Theaterworkshops an Schulen angeboten und dabei auch einige herausragende Talente entdeckt hat.
Seit September wird geprobt, am Montag, den 26.11., um 19 Uhr ist die Premiere von "Nichts", das vom Regisseur Nils Finckh am HEINE inszeniert wurde.