Praktikum beim Rechtsanwalt

Wir fuhren gemeinsam zu Amtsgerichten in St. Georg, Pinneberg und der Innenstadt. Außerdem bestand meine tägliche Arbeit darin, Akten zu den aktuellen Fällen zu studieren, bei denen wir dann anschließend gemeinsam vor Gericht waren. In der Regel handelte es sich um sehr interessante Fälle, die mitten aus dem Leben stammen. Ich durfte sogar zweimal ein sogenanntes „Anspruchschreiben“ an Versicherungen verfassen, welches natürlich vor Versendung noch einmal überprüft wurde. Selbst an zwei Mandantengesprächen durfte ich als Zuhörer teilnehmen.

Ständig klingelte das Telefon – Mandanten riefen an oder kamen persönlich vorbei, Schreiben an gegnerische Anwälte oder an Mandanten mussten abdiktiert werden, die zahlreiche Post musste gesichtet und bearbeitet werden. Ein Rechtsanwalt muss den gesamten Tag auf den Punkt konzentriert sein, denn jeder Fall, sei er auch noch so klein, verdient die volle Aufmerksamkeit.

Jeder Streitfall ist für sich einzigartig. Jedes Mal muss ein Rechtsanwalt sich neu in einen Fall hineindenken und häufig kann er nicht vorhersehen, wie der Rechtstreit vor Gericht für ihn bzw. seinen Mandanten ausgeht. Dadurch bleibt es immer spannend.