HEINE transatlantik

Noah aus der 10/1 berichtet von der High Seas High School

Ein paar Monate oder ein Jahr Schüleraustausch nach England, Frankreich, Amerika oder Australien sind Chance und Herausforderung zugleich. Wie es auch noch ganz anders geht, berichtet Noah aus der 10/1 von den Kap Verden vor Afrika:

Sieben Monate lang mit einem Dreimaster zweimal über den Atlantik segeln, Landaufenthalte auf Madeira, Teneriffa oder auf irgendeiner Karibischen Insel, Schule auf einem Segelschiff. Klingt doch gut oder nicht? Jedes Jahr segelt die High Seas High School auf der Gulden Leeuw mit 44 „Students“ aus ganz Deutschland und darüber hinaus, sechs Lehrkräften sowie acht Seeleuten aus ganz Europa um die halbe Welt. Bordsprache ist Englisch. Die Reise geht durch mindestens zehn Länder und es werden über 15.000 Seemeilen zurückgelegt.

Am 7.10 haben wir in Bremerhaven die Leinen losgemacht und wurden direkt mit den ersten Problemen konfrontiert. 80% der Besatzung waren seekrank. Nachdem wir in der Nordsee und im Ärmelkanal die Fische gefüttert hatten, segelten wir mit ordentlich Wind und Welle Richtung Süden. Bei sechs Meter Welle und Sturmböen stellten wir mit 14,1 Knoten einen neuen Geschwindigkeitsrekord für den holländischen Großsegler auf. Da wir dadurch Zeit gewannen, legten wir einen extra Stopp auf Porto Santo (Madeira) ein, bevor wir auf Teneriffa anlegten. Statt Geographie im Unterricht theoretische zu lernen, durften wir praktische Erfahrungen machen und  kletterten auf den höchsten Berg Spaniens, den Teide.

Die letzte Etappe war von Teneriffa nach Kap Verden und im Gegensatz zu der Strecke durch die Biskaya echt ruhig. Immer wieder werden wir von Delfinen begleitet. Die an Deck gelandeten fliegenden Fische „durften“ wir im Rahmen des Biologieunterrichts sezieren und drei geangelte Thunfische fanden ihre Destination in den Händen der in der Kombüse arbeitenden Schüler. Die Schülerinnen und Schüler sind in vier „watches“ (Red, White, Blue, Orange) eingeteilt und hatten bis Teneriffa jeden Tag zweimal vier Stunden Watch (Wache) pro Tag. 24 Stunden am Tag wird gesegelt. Seit Teneriffa haben wir nur noch einmal pro Tag Wache in halb so großen Gruppen, da jetzt der Schulunterricht angefangen hat. Und ich hätte nicht gedacht, dass so viel los sein kann, dass man nicht mal die Zeit hat, das Internet zu vermissen Es gibt auf jeden Fall auch Herausforderungen, wie zum Beispiel die Schräglage oder der Mangel an Privatsphäre. Trotzdem überwiegen die schönen Momente und Erlebnisse.

Wer einen Eindruck von Leben und Herausforderungen an Bord gewinnen möchte, ist eingeladen den Blog von Bord zu verfolgen. Dort findet ihr auch die beiden kurzen Filme, die wir von den Etappen zwischen Bremerhaven und den Kap Verden gedreht haben:

https://www.lietz-nordsee-internat.de/high-seas-high-school/toern-2023-24/unser-blog/unser-erste-etappe-im-video/

 

https://www.lietz-nordsee-internat.de/high-seas-high-school/toern-2023-24/unser-blog/2-etappe-teneriffa-kapverden/

Noah Borck, 10/1