Meinst du das wirklich ernst?

Eine Autorin stellt ihr Buch vor

Am Donnerstagabend, den 05.11, traf sich fast die gesamte Klasse 10.1 vor der Bücherhalle in Poppenbüttel. Nach einer Empfehlung von Frau Ehlert-In wollten wir heute eine Lesung der noch recht unbekannten Autorin Christina Erdmann hören. Nun fragt man sich vielleicht, warum uns gerade ein Buch von dieser Autorin interessierte. Ihr zweites Buch, „Meinst du das wirklich ernst?“, handelt von den Gefahren des Rechtsextremismus und passte damit gut zu unserem aktuellen Deutsch-Thema, da die meisten gerade eine Autobiografie des Mengele-Opfers Eva Mozes Kor lesen.

Christina Erdmann ist 33 Jahre alt und hat sich dieses Thema nicht ohne Grund herausgesucht: „Ich wollte über etwas scheiben, was ich kenne und womit ich mich auskenne. Ich habe mich seit 1999 im Forum für Zivilcourage in Tostedt engagiert, das sich gegen rechtsextreme Übergriffe in Tostedt einsetzte und dies auch bis heute noch tut. Dann hab ich mir überlegt, ich müsste über das Thema Rechtsextremismus und Zivilcourage schreiben. Dann hatte ich irgendwann die Idee im Kopf und habe einfach angefangen zu schreiben. Ganz viele Informationen, die in dem Buch vorkommen, habe ich aus dem Tostedter Alltagsleben entnommen, bzw. aus Tostedter Vorkommnissen.“                                    Das Buch handelt von den beiden Freundinnen Anna-Lena und Nishelle, die gemeinsam die zehnte Klasse einer Realschule besuchen. Anna-Lena verliebt sich in Benni, der Mitglied einer rechtsextremen Gruppe ist. Durch ihn nimmt sie immer stärker neonazistischen Ideen auf und schließt sich schließlich seiner Gruppe an. Ihrer besten Freundin Nishelle gefällt dies gar nicht, da sie weiß, wie gefährlich so eine Gruppe werden kann. Also schreibt sie einen Artikel für die Schulzeitung, in dem sie über dieses Thema informiert. Nach der Veröffentlichung wird sie angegriffen und weiß sofort, dass dies nur die rechtsextreme Gruppe gewesen sein kann. Dies bringt sie jedoch nicht davon ab, weiterzukämpfen und alle ihre Mitschüler und Lehrer über die Gefahren zu informieren und zu versuchen, ihre beste Freundin Anna-Lena zurückzugewinnen. Ob sie dies schafft, erfuhren wir in dieser Lesung nicht. Wir sollten es selber nachlesen.

Insgesamt hat die Lesung allen gefallen, vor allem, da Christina Erdmann sehr lebendig gelesen hat. Jedoch fanden alle, dass das Buch eher Jüngere ansprechen könnte. Es ist zum einen eher ein Einstieg in das Thema, gerade wenn man eine Autobiografie einer KZ-Überlebenden gelesen hat, und zum anderen hätte Christina Erdmann an manchen Stellen etwas stärker in der heutigen Jugendsprache schreiben können. Wir, als Klasse, würden das Buch weiterempfehlen, jedoch eher für Jugendliche von 12 bis 14 Jahren.