Klimaforscher Prof. Mojib Latif am HEINE

Prof. Mojib Latif beeindruckte die Schüler am HEINE mit einem klaren Appell zum Klimawandel: "Er ist real, gefährlich, und wir können noch etwas tun."

© Superbass / CC-BY-SA-4.0 (via Wikimedia Commons)

Bereits zum zweiten Mal besuchte der bekannte Wissenschaftler das HEINE, um im Rahmen unserer Vortragsreihe „Klimaschutz und Nachhaltigkeit“ vor den Jahrgängen 9 bis 11 zu sprechen. Neben dem aktuellen Stand der Wissenschaft ging Latif in seinem Vortrag auch auf die Auswirkung von Fake News sowie die Rolle von Politik und Wirtschaft ein. Dabei beindruckten die Schülerinnen und Schüler vor allem sein grundsätzlicher Optimismus sowie seine sprachliche Klarheit. Die wichtigsten Fakten zum Klimawandel fasste Latif in 20 Worte: „Er ist real. Wir sind die Ursache. Er ist gefährlich. Die Fachleute sind sich einig. Wir können noch etwas tun.“

 

Der Meteorologe und Ozeanologe sowie Präsident der Akademie der Wissenschaft Mojib Latif war am 11.02.2025 das zweite Mal an unserer Schule. Zuletzt hat er vor sechs Jahren eine Präsentation über die Rolle der Ozeane im anthropogenen Klimawandel gehalten. In seiner diesjährigen Präsentation ging es primär um die Einwirkungen des Menschen. Einerseits hat er über die Entstehung und Zukunftsberechnung informiert, andererseits ist er aber auch auf die Folgen und möglichen Lösungen eingegangen. Anschließend konnten alle Schülerinnen und Schüler ihre Fragen an Prof. Dr. Latif stellen.

 

Interview

Was hat Sie dazu gebracht sich in die Richtung Meteorologie, aber auch Ozeanographie zu orientieren?

Ich habe zuerst Wirtschaftswissenschaften studiert, jedoch sehr schnell gemerkt, dass das nichts für mich ist. Ich bin immer etwas mit Bezug zur Natur machen und habe deshalb gewechselt. Dadurch kam ich auf die Meteorologie und habe in Ozeanographie meine Doktorarbeit gemacht. Letztendlich bin ich nach dem Studium hier in Hamburg an das Max-Planck-Institut für Meteorologie gekommen. Das ist eines der großen Klimaforschungsinstitute.

 

Was war Ihre spannendste Entdeckung, die Sie gemacht haben?

Ich habe mich in meiner Doktorarbeit mit dem El Ninó Phänomen beschäftigt konnte zeigen, dass man das auch vorhersagen kann.

 

Welche Erkenntnisse in der Klimaforschung empfinden Sie als besonders wichtig?

Ich empfinde es als wichtig, dass der Mensch fähig ist, das Klima zu beeinflussen. Und zwar in einer Art und Weise, dass die Lebensbedingungen auf der Erde gefährdet sind.

 

Welche Maßnahmen halten Sie am effektivsten, um den Klimawandel zu stoppen?

Am effektivsten sind die erneuerbaren Energien. Die Ursachen sind die fossilen Energien, welche durch das Verfeuern von fossilen Brennstoffe entstehen. Das müssen wir stoppen und in eine andere Art der Energieentwicklung gehen, welche keine Treibhausgase produziert und auch die Lufqualität nicht verschlechtert.

 

Wie sind die Klimawandel früher ohne den Menschen entstanden?

Durch die sogenannten Erdbahnparameter. Die Erde dreht sich um die Sonne und verändert ihre Bahn im Laufe der Jahrtausende von einem Kreis zu einer Ellipse und wieder zurück zu einem Kreis. Dadurch gibt es die kleinen Änderungen der Sonneneinstrahlung, welche zu Eis- und Warmzeiten führen. Das sind die rhythmischen Veränderungen.

Wie wahrscheinlich ist ein Einbruch des Golfstromes?

In der Wissenschaft ist das umstritten. Es ist zwar in der Öffentlichkeit so dargestellt, aber wenn man sich die Berichte des Weltklimarates anschaut, sieht man, dass es kein Modell gibt, wo das passiert. Es schwächt sich um 20-30% ab, aber kippt nicht komplett.