Lateinfahrt an den Golf von Neapel
Orange bis rot – fünf fabelhafte Sonnenuntergänge konnte der ehemalige Lateinkurs 8 am Golf von Neapel beobachten. Doch das waren nicht die einzigen Erlebnisse mit Wow-Effekt!
Am Mittwoch den 10.7.24 trafen sich die 10 teilnehmenden Schülerinnen und Schüler sowie unsere Lateinlehrkräfte Frau Semmler und Herr Cassel am Flughafen in Hamburg. Nach einer Flugreise über Frankfurt nach Neapel wurden wir auf dem Weg in unsere Unterkunft zum ersten Mal mit der riskanten Fahrweise italienischer Busfahrer konfrontiert.
Schon aus dem Busfenster bot sich uns ein toller Blick auf den Vesuv und den ersten Sonnenuntergang. Unsere Unterkunft lag an einem steilen Hang direkt am Meer, was viele Treppenstufen bedeutete, aber auch einen schnellen Weg zum allabendlichen „Latein-Quizz“ bei dem auf jeden einzelnen ereignisreichen Tag zurückgeblickt wurde.
Nach einer ersten sehr warmen Nacht entschlossen wir uns spontan für das Mieten einer Klimaanlage und dann ging es auch schon mit der Circumvesuviana, der örtlichen Bahn, die mehrmals in stickigen Tunneln anhielt, nach Pompeji. Das war zur Zeit des römischen Reiches eine sehr große und wohlhabende Stadt, die beim epochalen Vesuvausbruch im Jahr 79 n.Chr. vollständig zerstört wurde. Zwischen den Ruinen schlenderten wir durch die antiken römischen Straßen. Die Highlights waren zwei antike Theater, ein original römisches Brot und viele Tavernen.
Noch begeisternder fanden die meisten den Besuch in Herculaneum, einer weiteren Stadt, die dem Vesuv zum Opfer gefallen war, jedoch blieb sie von dem Steinhagel, der Pompeji verwüstete, verschont. Eine gigantische Lavawelle – ein pyroklastischer Strom – begrub die Stadt unter sich. Mehr als tausend Jahre später konnten Archäologen mit Mosaiken besetzte Thermen und Tempel sowie einen Holzbalkon mit Weinamphoren und Vieles mehr vollständig ausgraben. Auch das Schicksal der dort lebenden Menschen war sehr beeindruckend dargestellt.
Am dritten Tag standen wir nach einer weiteren aufregenden Busfahrt und einer anstrengenden Wanderung am Krater des Vesuvs. Danach ging es weiter ins antike Cumae, wo die Wahrsagerin Sybille den alten Römern ihre Zukunft weissagte und Einzelne von ihnen den Mythen zu Folge die Unterwelt führte. Deren Eingang soll sich unter einem nahegelegenen See befunden haben.
Das süße italienische Frühstück musste am Sonntag etwas schneller gehen, weil es schon früh mit dem Boot auf die Insel Capri ging. Dort gab es viele moderne Villen und teure Läden sowie einen unglaublichen Ausblick auf die weißen Berge der Insel. Doch eine Villa hob sich wortwörtlich von den anderen ab: Der römische Kaiser Tiberius ließ auf dem höchsten Punkt der Insel seinen prächtigen Palast bauen, der auch noch heute zu besichtigen ist.
Nach anstrengendem Programm lockte ein gutes italienisches drei-Gänge Abendessen. Ein Highlight der Unterkunft war auch der Pool, der zur Abkühlung bei Temperaturen von bis zu 35° C sehr erfrischend war.
Nachdem die Koffer gepackt und die Klimaanlage bezahlt war, ging es mit dem Flugzeug zurück nach Hamburg. Es war insgesamt eine eindrucksvolle und ereignisreiche Studienreise an den Golf von Neapel.
Rasmus Gerlach, 9/3