Ich bin wieder in Deutschland angekommen! Wir sind auf Helgoland, wo man Vögel und Robben beobachten und zollfrei Alkohol und Kippen kaufen – oder wie wir den Sportbootführerschein See machen kann.
Seit meinem letzten Bericht aus Mittelamerika sind wir von Panama über die Cayman Islands, Kuba, Bermuda, die Azoren und Texel (Holland) nach Helgoland gesegelt. Auf den Cayman Islands waren wir nur kurz für ein, zwei Krankenhausbesuche. Dafür hatten wir einen längeren Landaufenthalt auf Kuba. Für mich war Kuba mit die krasseste Erfahrung, weil in Kuba einfach alles anders läuft, als man es kennt. Angefangen hat das Ganze noch im Hafen, wo wir direkt angeschnackt wurden, ob wir Zigarren kaufen oder Geld wechseln möchten. Nachdem ich einen 20 Euro Schein gegeben hatte, wurde mir ein Stapel Geld in die Hand gedrückt. Mich hat auch beeindruckt, dass man in Kuba Pizza für umgerechnet 38 Cent kaufen kann oder Eis für 3 Cent. Außerdem war ich beeindruckt von den Oldtimern, die die Straßen in Havanna füllen. Insgesamt hatte ich das Gefühl, als wäre Havanna eine Europäische Stadt, bei der die Zeit in den 60iger Jahren stehen geblieben ist.
Weiter ging’s Richtung Bermuda, also durch das Bermudadreieck, das wir gut überstanden haben. Wir haben nur in einer relativ welligen Nacht eine Rettungsinsel (Liferaft) verloren. Auf Bermuda wurden dann die kurzen Hosen gegen lange getauscht. Landprogramm war ein „beach clean up“, eine Stadtführung und wir sind in einer Tropfsteinhöhle Schwimmen gegangen.
Besonders war bei der zweiten Atlantiküberquerung, dass wir erstens noch sämtliche Klausurersatzleistungen und Klausuren zu schreiben hatten und zweitens, dass wir „Handover“ gemacht haben. Bei den Handovern wird das Kommando über das Schiff den Schülern übergeben und die gesamte Crew durch gewählte Schüler ersetzt. So hatte auch ich die Möglichkeit, für 24 Stunden Kapitän zu sein.
Auf den Azoren verbrachten wir viel Zeit im Peter Café Sport (Der unter Seglern bekannten Seglerkneipe), bis uns wegen des starken Windes nacheinander 12 Mooringlines (armdicke Festmacherleinen) rissen. Leider hatte der abzulösende Kapitän die Insel bereits verlassen und das Flugzeug des neuen Kapitäns konnte wegen Sturmes nicht landen. Deshalb entschied die 1. Offizierin im Hafenbecken zu ankern. Windbedingt verloren wir dabei leider unseren Steuerbordanker und änderten unseren Plan dazu, hinter der Insel zu ankern und abzuwarten, bis der Wind nachlässt. Die restliche Etappe nutzten wir, um für die Prüfungen des Sportbootführerscheins in Helgoland zu lernen und die letzten paar Tage zu genießen, bis wir am 1. Mai wieder in Bremerhaven anlegen.
Noah, 10/1