Mathe in den Ferien?

Macht Spaß! - findet Lennart Reidenbach, der eine Schülerakademie in Baden-Württemberg besuchte.

Lennart Reidenbach war in den Sommerferien auf der deutschen Schülerakademie in Baden-Württemberg und hat uns zu seinen Erfahrungen dort einige Fragen beantwortet. 

HP: Was hat dich dazu bewegt, deine Ferien dort zu verbringen? 

L: Herr Kruber hat drei Schüler aus dem Oberstufenjahrgang, für die Schülerakademie vorgeschlagen. Anton und ich haben uns beworben. Es werden circa 30 Prozent der Bewerber angenommen und ich war halt dabei. 

HP: Inwiefern hat sich der Unterricht an der Akademie von dem an unserer Schule unterschieden? Hat dir das gefallen? 

L: Ich hatte einen sehr mathematischen Kurs belegt, weil ich an Mathematik sehr interessiert bin, und obwohl ich mich im normalen Matheunterricht eigentlich langweile, war ich komplett überfordert. Als ich in meinen Kurs kam, der „Konvexität und Optimierung“ hieß, wurde mir etwas auf den Tisch gelegt, mit dem ich gar nichts anfangen konnte. Ich dachte mir so:  „Wow!“.  Einer aus meinem Kurs meinte gleich „Ahh ja die … Ungleichung!“. Und ich:  „Alles klar...“ 

Wir waren ungefähr 16 Leute, glaube ich. Die ersten fünf Tage lang saßen wir wirklich da und haben uns berieseln lassen. Der Professor hat das auf universitärem Niveau geleitet, keiner ist mitgekommen -  Gott sei Dank! Ich dachte erst, ich wäre alleine ganz verloren. Ich habe aber die anderen gefragt: „Ey, habt ihr das alle verstanden?“ und die so: „Alter, kein Wort.“ Aber nach den ersten fünf Tagen haben wir uns dann daran gewöhnt und plötzlich ging es und dann hat es auch echt Spaß gemacht. 

HP: War es schwer für dich, dich dort zu integrieren? 

L: Nein. Erst dachte ich, da wären nur Streber und richtige Nerds und so weiter. Aber so war es überhaupt nicht. Im Gegenteil, total sympathische Leute, man wurde direkt begrüßt: „Komm mal her, ich bin der und der“ - also es war wirklich für jeden sehr leicht, sich dort zu integrieren. 

HP: Würdest du es weiterempfehlen und wenn ja, wem? 

L: Ich würde es definitiv weiter empfehlen, es war wirklich genial. Es waren 16 Tage und hat richtig Spaß gemacht, aber es ist sehr fordernd. Man wählt einen Kurs und wenn man sagt, „Ich hab davon noch nie etwas gehört und lass mich mal ein bisschen berieseln…“, wird es schwer. Man muss mithalten, aber das wird ja auch nicht bewertet. Zur Not sagst du halt „16 Tage und ich habe nichts verstanden.“ Und dann interessiert das auch keinen. Du kriegst deine Bestätigung, eine Urkunde, dass du dabei warst und das kommt in den Lebenslauf. 

Und wenn man merkt, das ist nichts für mich, hockt man eben da, ist ja echt schön da, das Essen war sehr gut, die Leute waren nett, die Zimmer waren super. 

Das Interview führten Nicky Padberg und Leonard Sabbagh