Macbeth, Macduff, King Duncan

Macbeast- a very free adaption of Shakespeare´s Macbeth

Macbeast ist eine originell-kuriose Eigeninterpretation von Shakespeares  "Macbeth", die im „English Theatre“- Kurs der 12. Klassen unter der Leitung von Herrn Middleton entwickelt wurde. Das Stück handelt von den kleinen, feigen Durchschnittsmenschen, die zu den Rettern der Nation werden wollen oder durch ihre neu gewonnene Macht geblendet werden und sich zu Tyrannen entwickeln.

Wer Shakespeares  "Macbeth" kennt, weiß, dass es ein sehr dramatisches Stück ist, in dem es um Dinge wie Mord, Eigennutz und das Böse geht.

Nachdem der König von Schottland, King Duncan, erfährt, dass sein Vetter Macbeth erfolgreich eine Schlacht für ihn gewonnen hat, ernennt er diesen zum Thane of Cawdor. Macbeth traf vorher drei Hexen, die ihm dies prophezeit hatten, und darüber hinaus, dass er König würde. Macbeth möchte nun unbedingt König werden und ermordet daraufhin King Duncan in seinem Schloss. Auch ein anderer Vetter von King Duncan, Banquo, wird ermordet, da dieser hinter Macbeths Plan gekommen zu sein scheint. Unterdessen plant Macduff, Macbeth umzubringen, um Schottland von dem Tyrann zu befreien. Dies gelingt ihm auch und Duncans Sohn wird neuer König von Schottland.

Die moderne Interpretation des Stückes ist nicht weniger dramatisch als das Original: In fast denselben Rollen spielen ein sehr von sich selbst überzeugter König, ein lächerlicher Vater, der sich selbst stärker sieht, als er ist, und ein feiger Held. Also ein Stück, das die verschiedenen Charaktere unseres alltäglichen Lebens zeigt. Die ganzen "Fakes", mit denen wir zu tun haben. Die Möchtegern-Großen, die sich als jemand anderes sehen als sie sind, und die Dummen, die dramatisch zu Helden werden.

Im Gegensatz zu “Macbeth“ beginnt das Stück nicht mit der Rückkehr Macbeths von einer großen Schlacht, sondern mit einer ganz normalen Familie, die ein ganz alltägliches Familienleben führt, und doch nicht recht zueinander passt. Diese Familie findet nun heraus, dass ihre Tochter Laura einen Preis gewonnen hat, da sie eine Geschichte zu „Macbeth“ geschrieben hat. Daraufhin werden sie ins „Museum of Shakespearean Art“ eingeladen, was besonders dem Vater gefällt, der ein großer Fan Shakespeares ist. Der Guide beginnt mit der Führung durch das Museum, den staunenden Vater dabei die ganze Zeit im Schlepptau. Dieser wird schließlich von drei Hexen gekidnappt, die ihm seine Zukunft voraussagen. Daraufhin schaut sich die Familie gemeinsam mit dem Guide das Spektakel an. Denn nun wird, mit dem Vater als Macbeth, die Geschichte erzählt.

King Duncan kommt auf die Bühne und zeigt sich extrem selbstverliebt: Er ist der einzige Könige, der einzig wahre König, der katastrophal gute König.

Der gekidnappte Vater soll ein Teil der Macbeth-Ausstellung werden und die Geschichte Macbeths nacherleben. Was auch bedeutet, dass er als Nummer eins von Schottland dastehen soll. Doch dazu muss er zunächst König Duncan vom Thron stoßen, der ihn inzwischen zum „Thane of Cawdor“ ernannt hat. Eine zielstrebige Figur wie Macbeth tut dies natürlich, indem er den König umbringt. So wird King Duncan mit einem Dolch erstochen und nach einigen letzten „I am the King“- Rufen von Duncan hat Macbeth das erreicht, was er wollte.

Die Nachricht, dass Duncan tot ist, verbreitet sich schnell, und so erfährt auch die Macduff- Familie davon. Eine Familie bestehend aus Mutter und Vater mit einer Tochter, alle in Jogginganzügen und Badelatschen. Die Mutter, Lady Macduff, stellt sich mit ihrer Tochter vor, was wäre, wenn Macduff König würde. Es kommt zu einem Streit zwischen den Eltern und schließlich verlässt Macduff seine Familie.

Unterdessen trifft Macbeth, der inzwischen voll in seiner Rolle ist, auf Banquo, der auch König werden will. Natürlich endet ihr Zusammentreffen so, wie jedes mit einem, der Macbeth Konkurrenz auf den Thron hätte machen wollen. Nach einer wilden Verfolgungsjagd wird Banquo von Macbeth umgebracht. Aus dem harmlosen Familienvater wurde eine Bestie. Ein Macbeast, der alles tut, um König zu werden.

Lady und Tochter Macduff  denken währenddessen, dass ihr Vater tot sei, doch davon lassen sie sich nicht unterkriegen. Bis ihnen das Gleiche passiert, wie zuvor King Duncan und Banquo und sie von dem Macbeth-Komplizen, dem Teufel, getötet werden. Dies erfährt auch Macduff, der sehr traurig darüber und sich sicher ist, dass jemand diesen Tyrann stoppen muss. Dies tut er natürlich in Macduff-Manier. Er stolziert im Ninjaoutfit und einem Leuchtschwert auf die Bühne. Es kommt zu einer Verfolgungsjagd, bis Macduff auf Macbeth einschlägt, und so zum dummen Helden Schottlands wird. Unter den Bildern eines Sonnenuntergangs geht der Rest der Familie wieder nach Hause, während der Guide sagt, dass dieser Sonnenuntergang für den Neubeginn stünde. Der Neubeginn nach der Herrschaft eines Machtgierigen, der mit unstillbarem Hunger nach Einfluss sein Land tyrannisiert hat.

Mit einem lauten Applaus endete das Stück schließlich und alle Schauspieler verbeugten sich, der ein oder andere natürlich mit etwas Kunstblut beschmiert, nach den Dramen, die sich abgespielt hatten. Nach einem Dank für die Souffleuse und die Lichttechniker bekam zunächst Till Tornieporth, der die Rolle des Macduff gespielt hatte, einen besonderen Applaus: Nachdem eine Schauspielerin erkrankt war, hatte er sich nur einen Tag vor der Aufführung bereit erklärt, die Rolle zu lernen. Eine wirklich zu Herzen gehende Dankesrede der Schauspieler richtete sich an Herrn Middelton, der alles vom Anfang bis zu diesem tollen Ergebnis betreut hatte. Die Schüler sähen ihn nicht als ihren Lehrer, sondern als guten Freund, mit dem sie nun schon sehr viele erfolgreiche Theaterstücke gespielt hätten. Würden sie dieses Jahr kein Abi machen, wäre Macbeast sicher nicht das letzte Stück gewesen.

Macbeast ist eine wirklich gut gelungene Interpretation des Originals, mit Schauspielern, die sehr überzeugend gespielt haben. Am Ende gab es wohl keinen im Raum, dem dieses Stück nicht gefallen hat.