. In der ersten großen Pause versammelten wir uns, um die Fahrt gemeinsam anzutreten. An der Synagoge angekommen, waren die Fragezeichen groß: Warum ist die Synagoge polizeibewacht? Warum dürfen wir uns nicht direkt vor der Synagoge aufhalten?
Etwas mussten wir warten, aber dann wurden alle Fragen beantwortet. Benjamin Fischer, ein Mitglied der Gemeinde, empfing uns sehr herzlich und gab einen Einblick in sein Leben als Jude in Hamburg. Er zeigte uns „seine“ Synagoge: Nachdem die Jungen eine Kippa erhalten und wir erfahren hatten, dass alle Männer diese zum Gebet, am Sabbat und in der Synagoge tragen, um sich stets an ihren Glauben an Gott zu erinnern, durften wir den Gebetsraum betreten. Benny erklärte uns alles – von den Fensterbemalungen über die Mesusa, die das Sch’ma Israel enthält, bis hin zu den Gebetsbüchern. Wir erfuhren auch, dass man sich als Gemeindemitglied einen Platz in der Synagoge „erkaufen“ kann, sodass man am Sabbat nicht sein Gebetbuch dorthin tragen muss, was unter Umständen schon als Arbeit bezeichnet werden könne.
Auch den Grund für die Polizeibewachung nannte uns Benny, der sehr offen mit Fragen jeglicher Art umging: Er berichtete von der Bedrohung, die er sehr oft als Jude erfährt; auf die Synagoge habe es bereits mehrere Anschlagsversuche gegeben. Zudem sei eine Bewachung (aus diesen Gründen) gesetzlich vorgeschrieben.
Den Höhepunkt behielt sich Benny bis zum Schluss vor: Er schloss den Toraschrein auf und wir durften die reich verzierten Torarollen ansehen. Wirklich beeindruckend! Viel zu schnell waren die zwei Stunden vorbei…