Mehndi ist ein orientalischer Brauch, bei dem Henna zur Körperbemalung auf die Haut aufgetragen wird. Seit Madonna in den 1990ern das indischen Mehndi in Mode brachte, hat sich im Deutschen für diese Art der Körperbemalung auch der Begriff Hennatattoo eingebürgert, da sie ähnlich wie Tätowierungen aussieht. Im Gegensatz zu echten Tätowierungen verblassen Mehndis jedoch innerhalb von zwei bis drei Wochen.
Dieser Mode folgte auch der Oberstufenkurs von Frau Semmelroth, aus dem ich mit Matti Rohlf und Christian Steiner ein Interview geführt habe.
Homepage: Vielen Dank, dass ihr euch Zeit nehmt für mein Interview.
Meine erste Frage lautet, was ist überhaupt ein Hennatattoo?
M: Das ist eine Farbe, die man auf die Haut aufträgt und die in die Haut einzieht, nicht so lange, dass diese für immer bleibt, aber schon so weit, dass sie ein paar Wochen bleibt.
C: Diese Farbe ist aus Erde gemacht, das ist der Hauptbestandteil. Ich glaube, dieser Brauch kommt aus Indien oder aus diesem Raum und besteht nur aus natürlichen Bestandteilen.
Man trägt die Farbe auf und nach vier Stunden bröckelt das Henna dann langsam ab und dann bleibt ein heller Braunton auf der Haut.
Und die Farbe verschwindet von alleine oder muss man sie kräftig abwaschen?
C: Nein, die Farbe/das Henna geht nur in die oberen Hautschichten und bleibt dann so lange da, bis diese sich erneuern.
Wie ist euer Kurs auf diese Art von Körperbemalung gekommen?
M: Das war die Idee von Frau Semmelroth.
C: Das Semesterthema ist Körperkunst und das ist eben auch Körperveränderung, also Tätowierungen, Piercings und viel mehr, das ist halt mehr als man denkt. Henna ist halt ein Teil davon, eine abgespeckte Version, da diese Kunst nicht für immer hält.
Habt ihr eure Vorlagen selbst kreiert oder gab es irgendwelche Vorlagen?
M: Wir bekamen von einem Buch Inspiration, aber die eigentlichen Muster haben wir selbst kreiert.
C: Wir hatten auch ein Hauptelement, welches in das Muster integriert werden sollte, und zwar war das die drei, weil wir das dritte Profil sind. Also haben wir geschaut, dass in allen Mustern eine drei vorkam.
Wie lange haben die Tattoos jetzt letztendlich gehalten?
M: Bei mir hat das Tattoo ziemlich genau eine Woche gehalten.
C: Das kommt halt auch immer darauf an, wo genau das Tattoo auf der Haut ist. Es muss vier Stunden einwirken und wenn nicht, dann kann das Henna auch nicht so tief in die Haut eindringen. An manchen Stellen sind die Hautschichten dicker und dünner, z.B. im Gesicht hält es eine Woche und auf den Armen zwei Wochen.
M: Es kommt auch darauf an, wie oft du dich duschst.
Musstet ihr euch lange auf das Projekt vorbereiten?
C: Wir haben eine Doppelstunde an den Mustern gearbeitet und in der nächsten ging es dann schon ans Zeichnen.
M: Manche haben auch zu Hause daran weitergezeichnet.
C: Während des Zeichnens auf der echten Haut hat man das Muster auch ein bisschen geändert, weil man dann wusste, wie es dann auf der Haut aussieht.
An einem Nachmittag musstet ihr 4 Stunden still sitzen und zeichnen, war dies der schwerste Teil des Projekts?
C: Man muss halt schon eine bisschen still halten, aber vom Ding her geht es schneller als man denkt. Man saß dann schon so ungefähr eine ¾ Stunde.
Wart ihr am Ende mit eurem Ergebnis zufrieden?
M: Ja schon, ich fand, dass es besser geworden ist als ich erwartet hatte. Aber es hat weniger Reaktionen von Fremden aufgerufen, als ich erwartet hatte. Also ich hätte gedacht, dass ein Tattoo im Gesicht mehr Aufmerksamkeit erweckt.
C: Es war auch eher so, dass man das Tattoo nur bei genaueren hingucken entdecken konnte, also es ist einem nicht direkt ins Gesicht gesprungen.
Wie war die Reaktion der Klasse auf das Thema?
C: Ich finde es ein lustiges Sache, da man damit aktiv Kunst machen kann und nicht nur immer theoretisch etwas lernt. Und es ist auch mal in der Schule ganz gut, wenn man praxisbezogene Dinge macht. Manche Leute waren danach ein bisschen unglücklich, dass sie etwas im Gesicht hatten. Aber ich glaube, im Grunde hat es allen ganz gut gefallen.
M: Also ich fand es jetzt nicht schlimm und es ist mal eine gute Erfahrung gewesen, die wir eben auch alle zusammen gemacht haben, weil alle in irgend einer Form eine drei an ihrem Körper hatten und diese meist für alle sichtbar war.
Vielen Dank nochmal für das Interview.