Uli Kunz‘ Faszination für seine Berufung springt sofort auf das Publikum über. Fast hat der Zuschauer das Gefühl, der Meeresbiologe und Forschungstaucher möchte eigentlich direkt wieder seine Ausrüstung packen und sich ins nächste Abenteuer stürzen. Glücklicherweise entführte er aber zunächst die vornehmlich höhreren Jahrgänge am 23. Januar mit atemberaubenden Fotografien in seine Welt: die Ozeane unseres Planeten.
Nach Prof. Mojib Latif im Januar 2019 folgte Uli Kunz Anfang diesen Jahres dem Ruf ans Heinrich-Heine-Gymnasium, um einen Bildvortrag zu halten. Die Expertenreihe ist Teil der pädagogischen Maßnahmen, die an der Umwelt- und Klimaschule in Poppenbüttel zur Nachhaltigkeitsbildung ergriffen werden.
Um kurz vor 10.00 Uhr startete die Unterwasserreise rund um die Welt. Viele der Schülerinnen und Schüler staunten über die Ausführungen zu den faszinierend schönen, aber auch bedrückenden Bildern. Es wurden einmalig seltene Fotos wie etwa von einem Robben fressenden Seehund, Eisbären-Zwillingen in der Arktis oder einem mehrtägigen Höhlentauchgang in Mexiko gezeigt. Kern des Vortrags waren die sichtbaren Auswirkungen des anthropogenen Klimawandels auf die maritimen Ökosysteme. Und so schockierte Kunz mit Aufnahmen der abgestorbenen Korallenriffe rund um die Malediven, aber auch mit Müllbergen am Strand einer menschenleeren Insel.
Abschließend ergriffen die Zuschauer die Möglichkeit, angeregt durch den lebendig kommentierten Bildvortrag, interessierte Fragen zu stellen. Gleich eingangs konfrontierte eine kritische Schülerin Uli Kunz mit seinem persönlichen Fußabdruck, der laut der Aussage des Meeresbiologen wohl der einer Kleinstadt betrage. Tatsächlich treibe ihn das um, allerdings habe er neben der Kompensation der Flüge über Atmosfair und seiner vegetarischen Ernährungsweise noch keine abschließende Lösung gefunden. Er habe die Hoffnung, dass er mit seiner Arbeit möglichst viele Menschen zu einer ökologischeren Lebensweise bewegen könne und sich in 30 Jahren Erfolge bemerkbar machten.
Die Veranstaltung mit Uli Kunz war sicher nicht der letzte Besuch dieses sympathischen Abenteuerers am Heinrich-Heine-Gymnasium.
Text: Kristin Schilling