Ein Chilene in Hamburg

Mein Aufenthalt am Heinrich-Heine-Gymnasium

Am 18. Januar kam ich aus München mit der Deutschen Bahn mit den anderen zwei Chilenen an. Hamburg wartete auf uns mit Regen und grauen Wolken. Meine Austauschschülerin, Fenja Wiese, konnte mich nicht abholen, deswegen kam ihre Mutter. Das Problem war, dass ich nicht wusste, wie Fenjas Mutter aussieht. Zum Glück hat Javiera (Chilene) ihre Familie gefunden und sie zeigten mir, wer Marion (Fenjas Mutter) war. Dann fuhren wir vom Hauptbahnhof mit der S-Bahn zu ihnen nach Poppenbüttel. Das war alles am Samstag. Montag, der 20. Januar, war mein erster Tag am Heinrich-Heine-Gymnasium. Ich wusste nicht, was ich fühlte. Es war eine Mischung aus Angst und Aufregung. Ich kannte niemanden und niemand kannte mich. Alle meine Freunde waren an verschiedenen Orten und ich stand da, vor der Religionsraumtür. Alle guckten mich an und plötzlich sagte Fenja: Das ist Sebastian, mein Austauschschüler aus Chile. Nachdem alle mich begrüβt haben, habe ich die Angst verloren. In diesem Moment habe ich neue Freunde kennen gelernt. Unter anderem: Marwin Bolz, Martin Flöel, Jan Kurkowski, Puriya Pourghanad, Lasse Dücker,  Lara Jacobs, Desireé von Sethe. Woran ich mich noch erinnern kann, ist, dass alle „Hola amigo, ¿cómo estás?“ versucht haben zu sagen, und alle hatten diesen typischen Akzent, den alle Deutschen und Ausländer haben, wenn sie Spanisch reden. Ich habe mich wie zu Hause gefühlt.

An einem Tag war ich mit den Jungen bei Scott zuhause und wir haben Fifa gespielt. An einem anderen Tag ging ich mit Marwin Fuβball spielen. Ich war auch auf vielen Partys und ich fühlte mich wie zuhause. (Eine Sache, deutsche Partys fangen sehr früh an. In Chile fangen die Partys frühestens um 22:30 an). Was mir richtig Spaβ gemacht hat, war die Woche auf der Ski-Reise. Da bin ich nicht nur Ski gefahren, sondern da habe ich meine deutschen Klassenkamaraden besser kennengelernt. Ich konnte mit den Jungen nicht aufhören zu lachen, und alle lachten immer wenn ich „Biste braun, kriegste Fraun“ sagte. Ich musste auch einen Vortrag über Chile mit den anderen Chilenen halten. Es war auf Spanisch und ich glaube, niemand hat alles verstanden, aber es war lustig vor unbekannten Leuten vorzutragen. Ich war auch im Volksparkstadion und habe mir das Spiel HSV gegen Borussia Mönchengladbach angeguckt. HSV hat mit 3 zu 2 gewonnen. Plötzlich war alles zu Ende, die Ski-Reise, die Partys, die Schule und mein Austausch.

Was ich über das Heinrich-Heine-Gymnasium sagen kann: Ich habe sehr viel im Unterricht gelernt. Die Lehrer haben mich wie die anderen Schüler behandelt. Alle Schüler und Lehrer waren nett zu mir. Besser konnte es nicht sein. Es war eine sehr tolle Erfahrung. Leider hat alles ein Ende, aber ich werde mich immer an das Heinrich-Heine-Gymnasium, an meine neuen Freunde, an meine deutsche Familie und an meinen Besuch in Hamburg erinnern.

Vielen Dank für alles y ¡HASTA LUEGO!

Sebastián Huenchuñir