And the Winner is...

Viele interessante Filme, aber nur einer kann gewinnen. Wir interviewen das Sieger-Team, das nach Äthiopien fahren darf.

Interview mit dem Siegerteam des Filmwettbewerbs zum Thema „Flüchtlinge“ am HHG (in Kooperation mit "Hamburger mit Herz" e.V.)

 

Luis: Was wollt ihr vor Ort in Äthiopien produzieren?

Vincent & Shaqeela: So weit wir wissen, sollen wir ungefähr drei Tage lang einen Film drehen über ein Schulprojekt des Vereins "Hamburger mit Herz". Diese Information bekamen wir schon vorab. Unsere Besuchszeit erstreckt sich dann über diese drei Tage hinaus auf zwölf Tage, in denen wir die touristische Seite Äthiopiens ein wenig kennenlernen, auch die die Hauptstadt Addis Abeba.

Jona:  Also wird in dieser Reise neben investigativer  Berichterstattung  auch ein wenig Erlebnisurlaub  enthalten sein?

Vincent: Ja, ein kleines Tourismusprogramm wird in dieser Reise enthalten sein, aber das Zentrum dieser Reise wird der Dreh des Beitrags sein.

Luis: Wie bewegend war es, mit den Flüchtlingen über ihre Lebensgeschichte zu sprechen?

Shaqeela: Ich fand es eigentlich ganz in Ordnung, aber trotzdem erschütternd und traurig. Als wir am Hamburger Hauptbahnhof waren, sahen wir, wie diese Menschen dort sitzen. Man konnte die Müdigkeit und Erschöpfung wirklich in ihren Gesichtern erkennen. Als wir mit einem von ihnen sprachen, den wir auch in unserern Film mit aufnahmen, erkannte man auch an seiner Stimme die Erschöpfung. Das hat einen schon erschüttert.

Vincent: Es gab auch viele Verletze unter ihnen. Einige trugen Verbände und der Mann, den wir interviewt haben, war auf Krücken und vermochte es kaum, auf seinen Beinen zu stehen. Manche saßen auch dort mit ihren Kindern. Außerdem hat es mich auch sehr berührt, wie dort ein Mann kam, der nebenan bei einen dieser  Waffelverkaufsstände ganz viele Waffeln kaufte, um sie den Flüchtlingen zu schenken. Er hat diese dann zuerst den ehrenamtlichen Helfern gegeben mit der Bitte, diese an die Flüchtlingskinder zu verteilen. Ich fand es auch schon rührend, dass es Leute gibt, die so etwas noch tun und nicht das Lob dafür haben möchten.

Luis: War des denn schwierig, mit den Flüchtlinge und den Helfern vor Ort in Kontakt zu treten?

Shaqeela: Wir waren die ganze Zeit mit dem Helfer Akim unterwegs, der ja auch im Film vorkam. Weil er tagtäglich dort ist, hatte er schon Kontakt mit diesen Menschen. Da er vor einigen Jahren aus dem Iran floh, konnte er sich mit vielen Flüchtlingen verständigen. Er hat dann auch dafür gesorgt, dass wir auch persönlich mit den Flüchtlingen reden konnten.

Jona: Wie habt ihr zu Akim gefunden?

Shaqeela: Meine Freundin ist auch am Hamburger Hauptbahnhof tätig, aber sie ist kein Flüchtling und hat auch keinen Migrationshintergrund. Wir wollten jedoch jemanden nehmen, der einen Migrationshintergrund hat. Sie hat dann angeboten nach jemandem Ausschau zu halten und hat letztendlich jemanden gefunden, nämlich Akim.

Luis: Wie viel Zeit hattet ihr insgesamt für dieses Projekt?

Vincent: Mit den Projekt fingen wir nach den Herbstferien an, also hatten wir insgesamt nur ein paar Monate zur gesamten Organisation des Projekts. Alle Teams bekamen Unterstützung von Frau Klettner beim Dreh, doch die wirkliche Idee musste sich jeder selbst ausdenken. Unser großer  Vorteil war Shaqeelas Kontakt. Dadurch sind wir schnell an den Hamburger Hauptbahnhof gekommen. Wir hatten großes Glück, unsere Idee so schnell realisieren zu können. Dadurch konnten wir uns mehr Zeit für den Schnitt lassen. Die Zeiteinteilung ist uns ganz gut gelungen.

Luis & Jona: Herzlichen Dank für das Interview!

Vincent & Shaqeela: Gern geschehen!